Aus einer Diagnose wird ein Statement: Musik aus dem Vest für die Krebshilfe.
Eigentlich wollten Tina und Marcell Müller in ihrem frisch eröffneten „Doc Müllers Recording Studio“ am Wall einfach nur das machen, was sie am besten können: Leute aufnehmen. Bands, Podcasts, Firmenhymnen, vielleicht auch mal der Enkel, der Oma ein „Happy Birthday“ ins Mikro nuschelt. Und dann kam die Diagnose: Krebs. Zack, alles anders. Was tun? Jammern hilft nicht, Musik schon eher. Also haben die beiden ein Projekt aus dem Boden gestampft, das so heißt, wie man in diesem Moment eben denkt: Fuck Cancer!
Kein Schnickschnack, keine halben Sachen, sondern ein CharitySampler mit Musik aus dem Vest. Mit dabei: Rock’n‘Roll von Kikki & The Beatkings (gr. Bild), Bluesrock von Bring Your Own Beer, dazu Stimmen wie die der 18-jährigen Mavie (Bild r.). Weitere Namen sind im Gespräch, Hauptsache handgemacht, Hauptsache ehrlich. Geplant sind CD und Vinyl, deren Erlös in die Krebshilfe geht. Und weil Musik am besten live funktioniert, wird es hoffentlich auch ein Konzert geben: Altstadtschmiede, Clubraum – spruchreif ist noch nichts, aber es kommt. Ob das Ganze schon zu Weihnachten fertig wird oder erst Anfang nächsten Jahres, ist fast egal. Wichtig ist: Hier wird aus einer persönlichen Geschichte eine laute Botschaft. Eine, die sagt: Krebs nervt. Aber Recklinghausen ist auf Krawall gebürstet.